Fachkonzept Kita-Plus

Fachkonzept Kita-Plus

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1.       Beschreibung des Standortes

2.       Inklusive Bildung
2.1.    Die Gestaltung des Kita-Alltags und der Lern- und Bildungsprozesse Prinzipien und
         Grundsätze unserer Arbeit 
2.2.    Situative Pädagogik 
2.2.1  Jedes Kind wollen wir dort abholen, wo es steht! 
2.2.2  Kinder brauchen Klarheit 
2.2.3  Kinder haben Rechte 
2.2.4  Altersgemischte Gruppe als Basis für unsere pädagogische Arbeit 
2.2.5  Wie bei Geschwistern 
2.2.6  Kinder erleben, was es heißt, „älter" zu werden 
2.2.7  Kinder sollen spielen
2.2.8  Ziele, die wir mit unserer pädagogischen Arbeit erreichen wollen
2.2.9  Unsere Vorschularbeit 
2.3.    Arbeit mit den Kindern und Arbeit mit den Familien 
 
3.      Zusammenarbeit mit den Eltern aus unterschiedlichen Kulturen
         und sozialen Lebenslagen
3.1.    Erstkontakt und „Willkommenskultur" 
3.2.    Austausch mit den Eltern 
3.2.1  Aus einem „Tür- und Angelgespräch" wird ein Extratermin gemacht!
3.3.    Elternarbeit 
3.3.1  Elternabende (spezielle und allgemeine) 
3.3.2  Elternsprechtage 
3.3.3  Bastelnachmittage 
3.3.4  Hilfe bei den Ausflügen, Festen, etc. 
3.3.5  Gemeinsame Unternehmungen 
3.4.    Beratungs- und Unterstützungsangebote für die Eltern 
 
4.       Sprachbildung und Sprachförderung 
4.1     Sprachliche Bildung im Kita-Alltag 
4.2.    Umsetzung der Sprachförderung 
4.3.    Sprachstanderhebung 
4.4     Zusammenarbeit zwischen der Kita und den Familien
 
5.       Netzwerkarbeit 
5.1     Kooperationspartner 
5.1.1  Externe Kooperationspartner 
5.1.2  Kooperationen mit anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen im Stadtteil 

6.       Reflexion im Team 
6.1     Austausch im Team
6.2     Austausch mit den Eltern 
6.3     Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung der einzelnen Kinder 

 

Vorwort

Aufgrund der immer höher werdenden Ansprüche an soziale „Integration/Inklusion“ und Verständigung haben wir – die Kita Rasselbande-Horn – uns seit nunmehr 20 Jahren als oberste Aufgabe gestellt, das Kind als Individuum dahingehend zu fördern, dass es mit einem ausreichenden Sprachverständnis und hoher sozialer Kompetenz den weiteren Bildungsweg in unserer Gesellschaft bestreiten kann. Somit möchten wir sicherstellen, dass jedes von uns begleitete Kind ein wertvolles und akzeptiertes Mitglied unserer Gesellschaft wird. Dazu gehört für uns auch eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern, die auf gegenseitiger Wertschätzung basiert.

Die Einrichtung liegt im Stadtteil Hamburg-Horn, eingebettet zwischen den Stadtteilen Billstedt und Hamm. Sie befindet sich in einem so genannten „sozialen Brennpunkt“.

Die Räumlichkeiten der „Rasselbande“ sind in einen Wohnblock der Wohnungsbaugesellschaft SAGA-GWG integriert. Viele unserer Rasselbandenkinder kommen daher direkt aus dem Stadtteil Horn und den angrenzenden Stadtteilen.

In den letzten Jahren haben sich immer mehr Eltern auch aus anderen Stadtteilen bewusst für unsere Einrichtung entschieden. Diese Eltern ziehen die familiäre Atmosphäre, gemütliche, überschaubare Räumlichkeiten, ein frisch gekochtes Mittagessen und einen hohen Betreuungsschlüssel (1 : 6) einem kurzen und bequemen Anfahrtsweg vor und/oder die „Rasselbande“ liegt auf dem Weg zur Arbeit.

Zurzeit werden in unserer Einrichtung im Krippen- und Elementarbereich 25 Kinder aus 13 verschiedenen Nationen (1 Jahr bis zum Schuleintritt) sowie 14 Kinder im Hortbereich (1.-8. Klasse) betreut. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen und gesellschaftlichen Umfeldern. Einige unserer Kinder wachsen in der klassischen Familiensituation mit und ohne Geschwister auf, mehr und mehr Kinder werden nur mit einem Elternteil groß.

Sowohl finanzielle als auch soziale Armut, Sprach- und Verständigungsschwierigkeiten, Analphabetismus, Kinder mit PRIO 10, Gewalt, Alkohol und Drogen sind Themen, die uns in unserem Kita-Alltag beschäftigen. Einige Familien aus unserer Einrichtung werden über den ASD betreut, einige Familien erhalten Unterstützung aus dem Bildungspaket.

 

2.       Inklusive Bildung

Die vorhandene Heterogenität von Kindern und Familien wird als Grundlage für die Gestaltung von Lern- und Bildungsprozessen genutzt.

2.1.    Die Gestaltung des Kita-Alltag und der Lern- und Bildungsprozesse
          Prinzipien und Grundsätzen unserer Arbeit

Ob ausländische Kinder oder Mitarbeiterinnen, wir sind begeistert, Neues über andere Sitten, Gebräuche, Speisen, Glaubensrichtungen zu erfahren. Daher sind wir besonders froh, dass auch ausländische Mitarbeiterinnen unser Team (russisch, polnisch, afghanisch, portugiesisch) verstärken. 

Wir beschäftigen uns mit Inhalten und Traditionen der in der Kita vertretenen religiösen und kulturellen Orientierungen. Die Kinder lernen dadurch Wertschätzung, Respekt, Toleranz und den Umgang mit kultureller Vielfalt. Ihr Selbstverständnis und das Erleben einer funktionierenden Gemeinschaft werden gestärkt.

Nicht nur das Miteinander von Kindern aus anderen Nationen bedeutet für uns Integration/Inklusion, sondern auch die Vermischung von Kindern aus unterschiedlichen sozialen Umfeldern. Es gibt Kinder aus sozial schwächeren Familien, Kinder, die nur bei Mama oder Papa groß werden, Kinder mit vielen Geschwistern, Einzelkinder, Kinder, deren Elternteile beide sehr gut verdienen usw. Für unsere Arbeit bedeutet dies, dass wir die Kinder sensibel dafür machen, dass es auch andere häusliche Situationen gibt als die ihrige. Unserer Meinung nach ist für Kinder alles „normal“ und einfach zu handhaben, solange wir Großen kein Problem daraus machen.

 

Die Förderung von Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit), die Stärkung des positiven Selbstkonzepts sowie das Erfahren von Selbstwirksamkeit werden gezielt in den Blick genommen.

2.2.       Situative Pädagogik

Wir verfolgen in der „Rasselbande“ die „situative Pädagogik“, um den Kindern ein positives Selbstbild, Selbstbewusstsein, innere Stärke und das Erleben von Selbstwirksamkeit zu vermitteln. Die Kinder sollen befähigt werden, Situationen zu bewältigen und durch das Erfahrungslernen daraus mögliche Schlüsse für die Zukunft ziehen. Situative Anlässe ergeben sich überwiegend aus dem Alltag und sind aktuelle, lebensgeschichtliche Ereignisse, lokale Begebenheiten oder jahreszeitliche Situationen.

Mit der Schaffung von Freiräumen, welche situative Anlässe erst ermöglichen, erlauben wir dem Kind, sein Verhalten situationsabhängig zu gestalten. Freiräume erlauben auch den Betreuerinnen die Interaktion der Kinder individueller zu betrachten und, falls erforderlich, eine sofortige Reaktion bzw. Problemlösung vorzunehmen, etwa anhand von Rollenspielen oder Fallbeispielen. Die zuständige Erzieherin ist Mediator, sie dient als Gesprächsbegleiter. Dabei wird auch ein besonderer Blick auf die Sprachbildung gelegt.

„Situative Pädagogik“ bedeutet gleichwohl nicht die Abkehr von primären Methoden der Betreuungsarbeit. Persönlichkeitsentfaltung, geistige und sprachliche Entwicklung sowie Förderung der manuellen Fähigkeiten verlangen weiterhin methodische Übungen, wie Spiel, Gespräch, Erzählrunden, Singen, Musizieren, Basteln etc.

Wir verstehen unsere Arbeit als höchst verantwortungsvoll und wissen das uns entgegengebrachte Vertrauen sehr zu schätzen. Eltern geben ihre Kinder, das Kostbarste was sie haben, in unsere Obhut. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst.

Für die Arbeit mit Kindern haben wir uns folgende Leitlinien gesetzt, wobei unsere oberste Leitlinie lautet:

Liebe mich, wenn ich es am wenigsten verdient habe,
denn dann habe ich es am meisten nötig!
(Anonym)

 

2.2.1     Jedes Kind wollen wir dort abholen, wo es steht!

Jedes Kind ist unterschiedlich, auch wenn man es vielleicht in Altersgruppen einteilen, einem Geschlecht zuordnen und namentlich benennen kann. Für uns bleiben es individuelle Geschöpfe, die dabei sind, das Leben zu erfahren, zu erleben, auszuprobieren und zu erforschen – jedes auf seine Art und Weise.

Für uns gilt dieser Leitsatz daher nicht nur für den Entwicklungsstand des Kindes, sondern auch für die Tagesform (jeder hat mal einen schlechten Tag), für besondere Bedürfnisse (vielleicht wissen wir von Problemen in der Familie etc.), für alle Fragen, die die Kinder haben, und für alle Vorlieben und Interessen. Genau wie sich jedes Kind (weiter-)entwickelt, so entwickeln sich auch neue Bedürfnisse. Also beginnen wir dann wieder erneut, das Kind dort abzuholen, wo es gerade steht.

 

2.2.2     Kinder brauchen Klarheit

Unser oberstes Ziel ist es, dass sich die Kinder in der „Rasselbande“ wohl fühlen und gerne den Tag bei uns verbringen. Damit sich Kinder (bei uns) wohl fühlen, brauchen sie unserer Auffassung nach Klarheit. Klarheit in der Ansprache, um alles verstehen zu können, Klarheit im Tagesablauf, um für sich den Tag „einteilen“ zu können und Klarheit, ausgestrahlt durch unsere Person. Dann können sich Kinder sicher und geborgen fühlen.

Wir versuchen, den Kindern geduldig unsere Anliegen verständlich zu machen, auch wenn es mal etwas länger dauern sollte, versuchen, den Kindern zuzuhören und sie auch wirklich zu verstehen. Mit unserem festgelegten Tagesablauf geben wir den Kindern die Sicherheit, die ein kleiner Mensch eben benötigt, der noch keine Uhr lesen kann.

Außerdem ist es ganz wichtig, dass wir Erzieherinnen den Kindern als Personen klar begegnen: Das Kind soll wissen, dass es jederzeit mit Problemen zu uns kommen kann, dass es nach einem Streit auch wieder gemeinsames Lachen gibt, dass es Trost und Zuwendung bei jedem in jeder Situation findet, dass wir gerecht sind und keine Unterschiede machen.

Wir als die Großen sind auch nicht perfekt, also werden wir es von den Kleinen auch nicht verlangen. Wir Erzieherinnen wollen im Kindergartenalltag für unsere Kinder Ansprechpartnerin, Freundin, Helferin, Zuhörerin, Anleiterin und Trostspenderin sein.

Wichtig ist uns auch der Punkt, dass wir in unserem Handeln und Vermitteln – so unterschiedliche Charaktere wir auch haben – einheitlich und gerecht arbeiten. Jedes Kind ist unterschiedlich, jede Mitarbeiterin ebenfalls. Unsere Erfahrung zeigt uns, dass der hohe Betreuungsschlüssel (1 : 6) den Kindern die Möglichkeit gibt, sich mit ihren Anliegen auch bewusst an die von ihnen ausgewählte Erzieherin wenden zu können.

Den Kindern soll ebenfalls deutlich sein, dass die Erzieherinnen im regelmäßigen Austausch - in Form eines Tagesprotokolls (siehe auch Punkt 3) - untereinander und mit ihren Eltern stehen, so dass es kein „Gegeneinanderausspielen“ gibt.

 

2.2.3     Kinder haben Rechte

Jedes Kind hat Rechte. Aktueller denn je und wichtig für uns ist das Recht der Kinder „Nein sagen“ zu dürfen (und zu erlernen!). Für uns Erzieherinnen finden sich die Rechte der Kinder in dem „weltweiten Grundgesetz für Kinder“ der UN-Konvention wieder.

 

2.2.4      Altersgemischte Gruppe als Basis für unsere pädagogische Arbeit

Groß und Klein sind bei uns vereint. Beim Gruppengefüge achten wir darauf, dass alle Altersstufen 1-3Jahre/3-5Jahre/5 Jahre und älter vertreten sind. Wir versuchen auch auf ein ausgeglichenes Verhältnis der Geschlechter zu achten.

Die Kinder suchen sich ihre Spielpartner selber, mit den altersspezifischen Angeboten, die im Rahmen unseres Wochenplans 2 Stunden am Vormittag und 2 Stunden am Nachmittag stattfinden, steuern wir das Zusammenspiel ein wenig.

Für uns bietet die altersgemischte Gruppe die beste Grundlage für unser pädagogisches Handeln. Uns ist es wichtig, als Erzieherinnen nicht zu viel einzugreifen, sondern die Kinder selber agieren, entscheiden und regeln zu lassen. Dafür und für viele weitere Punkte – siehe Nachfolgendes – ist für uns die altersgemischte Gruppe eine ideale Basis.

Die altersgemischte Gruppe bringt den weiteren Vorteil mit sich, dass die Kinder bei Veränderung der Betreuungsstunden in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und nicht in eine andere Gruppe wechseln müssen.

 

2.2.5     Wie bei Geschwistern

Wie im Kinderzimmer unter Geschwistern kann die Entwicklung eines Kindes im Zusammenleben und Zusammenspielen mit älteren bzw. jüngeren Kindern nur profitieren. Die Kleinen schauen sich Vieles bei den Großen ab, während die Großen verantwortungsbewusst die Rolle des Lehrmeisters übernehmen. Die Sprachentwicklung kann im Spiel mit den Großen schneller und wortschatzreicher vorangehen, aber auch im umgekehrten Fall, fangen die Großen an, deutlicher und „erwachsener“ zu sprechen, wenn sie bemerken, dass ihnen ein Zweijähriger sprachlich etwas überlegen ist. Sie vergleichen und messen sich wie selbstverständlich, ohne Wettkampf oder Steuerung von außen. Genauso beobachten wir die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik. Die Schere so halten und benutzen zu können wie der große Freund - das allein kann Anreiz für immer wieder Ausprobieren sein.

Der Unterschied zum Geschwisterdasein ist, dass jedes Kind den Vorteil hat, zusätzlich zu dem jüngeren/älteren Kind auch noch gleichaltrige Kinder zum Spielen zu finden. Das komplettiert unserer Meinung nach den Entwicklungsanspruch der Kinder.

 

2.2.6     Kinder erleben, was es heißt, „älter“ zu werden

Kinder wissen nicht einzuschätzen, wie lang ein Jahr andauert, wann sie endlich ein Jahr älter werden. Und dabei ist es für Kinder doch so schrecklich wichtig, größer und älter zu werden. Kinder brauchen auch in ihrem „größer Werden“ Bilder, die sie erfassen und verstehen können. So wie wir Kindern oft sagen „Noch dreimal schlafen...“, so bietet sich die altersgemischte Gruppenarbeit für uns als Bild für die Kinder an.

Unsere Garderobenhaken für die Kinder sind zum Beispiel dem Alter nach angebracht. Je älter ein Kind wird und wenn die Großen den Kindergarten verlassen, rückt es mit seinem Garderobenschild etwas weiter, bis es auf der Seite der Großen angelangt ist. Dann „bin ich endlich ein Vorschulkind“.

Unsere Tische im Speiseraum sind verschieden groß, mit dem älter und größer Werden sitzt das Kind irgendwann an den Tischen der Großen.

Beim Spaziergang nehmen die großen Kinder die kleineren an die Hand. Den Kindern wird deutlich, dass sie jetzt größer geworden sind und mehr Verantwortung übertragen bekommen, wenn sie auf einmal nicht mehr von einem großen Kind angefasst werden, sondern selbst ein kleines Kind an die Hand nehmen dürfen.

Die Großen dürfen an der täglichen Vorschularbeit teilnehmen, für die kleineren Kinder gibt es andere Angebote. So weiß jedes Kind, wo es steht.

 

2.2.7     Kinder sollen spielen

Spielen heißt für uns Mitarbeiterinnen, dass Kinder spielerisch (ohne Druck, ohne große Vorgabe, ohne Bewertung) ausprobieren, lernen, verstehen und verarbeiten. Kinder setzen im Spiel Erlebtes um, trauen sich im Rollenspiel aus der Haut zu schlüpfen, lernen im Spiel den Umgang in der Gemeinschaft, lassen sich von ihrer Phantasie leiten, probieren (sich) aus, können sich im Spiel ausdrücken, versinken in ihre kleine Spielwelt, werden von ihrer Neugier angetrieben und haben dadurch den Bonus, den kein Erwachsener mehr hat: Sie können unbeschwert sein. Wir werden sie nicht bremsen!

 

2.2.8     Ziele, die wir mit unserer pädagogischen Arbeit erreichen wollen

Wir wollen die Kinder unterstützen, zu selbstbewussten, verantwortungsvollen Menschen heranzuwachsen. Die Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, sich während der „Rasselbanden“-Zeit selber kennenzulernen (wo liegen meine Stärken, wo meine Schwächen), sich weiterzuentwickeln (z. B. in ihrer Fähigkeit der Grob- und Feinmotorik), Selbstvertrauen zu bekommen (z. B. Nein sagen erlernen, vor der großen Gruppe ein Lied singen etc.) und im Sozialverhalten gestärkt zu werden.

Die Kinder sollen erlernen, mit Menschen und Sachen tolerant und wertschätzend umzugehen. Wir verfolgen das Ziel, das Kind auf das spätere soziale Zusammenleben mit Freunden, mit Menschen, die es nicht so sehr mag, auf dem Schulhof etc. vorzubereiten sowie umsichtig und wertschätzend mit Dingen, wie z. B. Material oder Spielzeug umzugehen. In der heutigen Zeit wird unserer Meinung nach viel zu viel zu schnell einfach weggeschmissen, kaputtgemacht, weil es ja neu zu kaufen ist. Wir verfolgen das Ziel, den Kindern zu verdeutlichen, dass ein Buch z. B. etwas Kostbares ist und noch von vielen Kindern gelesen werden soll, daher nicht zerrissen oder bemalt werden darf. Wenn doch einmal etwas kaputtgeht, versuchen wir, dieses gemeinsam mit den Kindern zu reparieren.

Auch Kinder entwickeln ein Gespür dafür, wen sie gern haben und wen sie weniger leiden können. Wir möchten mit unserer Arbeit darauf einwirken, dass das Kind trotz eventueller Abneigung rücksichtsvoll und respektvoll mit anderen Kindern umgeht. Wir versuchen mit unserer Integrationsarbeit Kindern aufzuzeigen, dass eine Behinderung, eine andere Hautfarbe oder andere Auffälligkeiten nicht den Menschen ausmachen.

 

2.2.9     Unsere Vorschularbeit

In unserer täglichen Vorschularbeit, die im Rahmen unseres Wochenplans stattfindet, werden die Kinder neben der Förderung der sozialen Kompetenzen darauf vorbereitet, Erfahrungen in der Gruppe zu sammeln.

Unsere Vorschulkinder werden von den Querks begleitet. Durch die Geschichte “Es ist so schön ein Querk zu sein“ lernen die Kinder viele wichtige Dinge über das “Freunde-Finden“, über das “Besonders-Sein“ - und dass dieses sehr schön sein kann -, und über das “Wir-Gefühl“. Wir arbeiten daran, die Fähigkeiten im feinmotorischen Bereich zu erweitern, z. B. mit den Tierverkleidungen für die Querks, die stets wahre Freude und Aufregung bei den Kindern auslösen. Die Kinder lernen durch das An- und Ausziehen der Figuren das Öffnen und Schließen von Klett- und Reißverschlüssen, das Einfädeln von Knöpfen und Schritt für Schritt sogar das Schleifebinden. Zum Abschluss bekommen alle einen Schleifenführerschein, den sie selbst unterschreiben dürfen. Auch der Umgang mit der Schere, Farben und Formen zu erkennen und zuzuordnen, ob in oder rund um die Kita, gehört zu unserem festen Vorschulprogramm. Vielfältige Angebote zu diesen Themen regen die Kinder zum Erkunden und Entdecken an.

In themenbezogenen Projekten, wie „Das bin ich“, „Meine Sinne“, „Unsere Ernährung“, „Unsere Zähne“, „Im Straßenverkehr“, „Frederick und die Jahresuhr“ können die Kinder eigene Erlebnisse in Wort und Bild einbringen. Hier hat das Erzählen von Bekanntem und Erlebtem einen hohen Stellenwert, was jedes einzelne Kind in seinem Selbstwertgefühl stärkt und es dazu ermutigt, frei vor einer Gruppe zu sprechen.

Bei gemeinsamen Aufgaben lernen die Kinder, andere zu respektieren, Erfahrungen miteinander zu teilen und sinnvoll Regeln einzuhalten. Spielerisch werden die Kinder dabei begleitet.

Darüber hinaus bringen wir fast täglich Arbeitsblätter in unsere Vorschularbeit ein. Diese sind sehr beliebt bei den Kindern und fördern den regelmäßigen Umgang mit dem Stift. Die Kinder fühlen sich in dieser 45-minütigen Einheit wie in einer „Schulstunde“. Unsere Kooperationsschulen finden diese Heranführung an die Aufgabenstellungen für
Erstklässler optimal. Außerdem werden die Kinder gut auf das Schreiben in der Schule vorbereitet, indem die dafür notwendige feinmotorische Fähigkeit trainiert wird - eine besonders wichtige Voraussetzung für die Anforderungen in der Schule.

Die zu bearbeitenden Arbeitsblätter sind unterschiedlich geartet und überwiegend themenbezogen. Die Kinder lernen ihren Namen zu schreiben und erlangen mathematische Grundkenntnisse in den Bereichen Zahlen (von 0-10), die sie auch zu schreiben lernen, Formen, Farben und Mengen. Sie erweitern darüber hinaus ihre mathematischen Kompetenzen auch im weiteren Zahlenraum. Auf jedes Arbeitsblatt schreiben sie verlässlich ihren Namen und das Datum.

Mit Hilfe der Querks fällt es keinem Kind schwer, sich zu motivieren und mit Spaß und Freude an unserer Vorschularbeit teilzunehmen.

 

Die Kita entwickelt individuelle Angebote und passgenaue Unterstützung für die sozialen Lebenslagen der Kinder und Familien.

2.3.       Arbeit mit den Kindern und Arbeit mit den Familien

Als ein sehr umfassendes Beispiel für die Arbeit mit den Kindern und für die Arbeit mit den Familien haben wir das Thema Freizeitgestaltung gewählt. Es gibt Kinder in unserer Einrichtung, deren Freizeitaktivitäten häufig auf ihren Wohnraum beschränkt sind. Viele Kinder in unserer Einrichtung kommen aus ihrem Stadtteil nicht heraus, die Freizeitgestaltung beschränkt sich häufig auf elektronischen Medienkonsum. Seitens der Eltern finden (z. B. aus finanziellen, motivationalen oder auch zeitlichen Gründen) kaum bzw. keine Freizeitaktivitäten statt. Auch der eigene Bildungshintergrund, wozu auch Analphabetismus gehört, spielt hierbei eine Rolle.

Wir bieten in Form einer einmal im Jahr stattfindenden 4- bis 5-tägigen Kita-Reise Unterstützung sowohl für die Kinder als auch für die Eltern an. Die Reise erfreut sich nicht nur bei den Kindern großer Beliebtheit. Eine stets große Beteiligung zeigt uns das Vertrauen, das uns die Eltern entgegenbringen. Ganz gleich aus welchem sozialen Umfeld die Kinder kommen, alle haben die Möglichkeit, an dieser Reise teilzunehmen.

Unser umfangreiches Programm beinhaltet unterschiedlichste Angebote für die Kinder, wie Bewegung in der Natur mit vielfältigen Sinneserfahrungen, alltägliche Lebenssituationen erfahren, wie z. B. gemeinsames Essen und Schlafens- und Abendrituale. Es wird sehr viel gemeinsam musiziert. Hierfür nehmen wir extra ein mobiles E-Piano mit. Wir bereiten Vorführungen für das Reiseabschlusskonzert vor.

Für manche Kinder ist es die allererste Reise und viele haben noch nie woanders übernachtet. Um zu erfahren, wie es ist, nicht zu Hause bei Mama und Papa zu schlafen, gibt es etwa 2 Monate vor der Reise eine Übernachtungsparty in der Kita.

Für die Eltern bietet die Reise eine starke Entlastungsfunktion. Viele Eltern können aufgrund ihrer sozialen Lebenslage nichts für sich selbst tun. Sie erhalten hier die Gelegenheit, einmal Zeit für sich zu haben. Familien, die aus finanziellen Gründen ihren Kindern eine Reise nicht ermöglichen könnten, werden über das Teilhabe- und Bildungspaket unterstützt. Die Formulare werden von unserer Mitarbeiterin entsprechend vorbereitet und an die zuständigen Stellen weitergeleitet. Auch hier findet eine Entlastung der Eltern statt.

Weitere Beispiele für die Arbeit mit den Kindern und für die Arbeit mit den Familien, die in unserem Konzept verankert sind, an dieser Stelle aber nicht weiter erläutert werden, sind:

-       Im Morgenkreis werden Geschehnisse aufgegriffen und im Wochenplan umgesetzt, z. B. wird ein erhöhtes Augenmerk auf das Entspannungsangebot gelegt, wenn die Kinder am Wochenende viel ferngesehen haben.

-      Die Kinder präsentieren im Rahmen stadtteilbezogener Projekte, wie dem Stadtteilfest-Horn, ihre musikalischen Fähigkeiten, die sie im Rahmen unserer alltäglichen musikalischen Früherziehung, Instrumenten-AG, den Klangstrolche-Workshops usw. erworben haben.

 

3.    Zusammenarbeit mit den Eltern aus unterschiedlichen Kulturen und sozialen Lebenslagen

Die Kompetenzen, Erfahrungen und Vorstellungen der Eltern werden durch Erstgespräche kennengelernt, anerkannt und wertgeschätzt.

3.1.      Erstkontakt und „Willkommenskultur“

Nach einem ersten, meist telefonischen Kontakt, laden wir die Eltern zusammen mit dem Kind zu einem individuellen, persönlichen Gespräch - einer Kennenlernstunde - ein. Während der Besichtigung unserer Räumlichkeiten erläutern wir die pädagogischen Hintergründe der Gestaltung, anschließend geben wir Informationen zu unserem Konzept, erfragen die Beweggründe der Eltern, für das Interesse an unserer Einrichtung, lassen uns z. B. Rituale, die es in der Familie gibt, benennen, informieren uns über die Vorlieben und Abneigungen des Kindes usw. Wir nehmen uns für diese Gespräche immer sehr viel Zeit.

Je nach Alter der Kinder ist aus unserer Erfahrung eine ein- bis vierwöchige Eingewöhnungszeit für die Kinder und Eltern zu empfehlen. Denn auf einmal wird alles etwas anders und mit dem Druck, gleich pünktlich bei der Arbeitsstelle sein zu müssen, ist es für die Eltern noch schwerer, den Kindern den Einstieg so behutsam wie möglich zu gestalten.

Die Mütter/Väter bleiben zunächst mit dem Kind 2-3 Stunden am Tag in der „Rasselbande“. Je nach Verlauf schicken wir die Eltern dann bereits am Tag 2 oder 3 für „ein Stündchen“ zum Einkaufen etc. Das Kind lernt so, sich auf das Wort der Mutter (ich hole dich wieder ab) und der Erzieherinnen (Mama kommt gleich wieder) zu verlassen, die Eltern können sich behutsam von ihrem Kind lösen und sehen, dass es ihrem Kind gut geht.

Dem Kind werden verschiedenste Spielangebote gemacht, die „Rasselbande“ und deren Gepflogenheiten vorgestellt und je nach Persönlichkeit und Reife des Kindes wird mit den Eltern besprochen, wie die restlichen Tage der Eingewöhnungszeit aussehen können.

Die übrigen „Rasselbanden“-Kinder werden bereits mehrere Tage vorher auf das neue Kind vorbereitet und eingestimmt.

Jedes Kind wird mit einem „Ich bin da-Teddy“ und einem „Herzlich Willkommen-Teddy“ begrüßt. Der „Herzlich Willkommen-Teddy“ darf mit nach Hause genommen werden. Der „Ich bin da-Teddy“, der auf seiner Latzhose den Namen des jeweiligen Kindes trägt, ist ein wichtiger Bestandteil für das Kind und im Morgenkreis. Er wird morgens mit dem Frageliedchen  „Schaut mal alle her, wem gehört denn dieser Teddybär?“ an jedes Kind verteilt und dann an den Wandteppich geklettet. Obwohl die Kinder noch nicht lesen und schreiben können, ist es ihnen nach kürzester Zeit möglich, den eigenen Teddy zu erkennen und auch noch die anderen zuzuordnen. Dieses Ritual sorgt für Vertrautheit und Geborgenheit.

Die Fachkräfte führen regelmäßige Gespräche mit den Eltern, um u. a. die Entwicklungsschritte der Kinder auf der Grundlage von Beobachtungen und Dokumentation im Kita-Alltag sowie der Beobachtung der Eltern zu Hause auszutauschen.

 

3.2.      Austausch mit den Eltern

Die partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern basiert auf gegenseitiger Wertschätzung und einem respektvollen Umgang auf Augenhöhe. Die Beständigkeit unseres Teams trägt dazu erheblich bei, denn die Kinder und Eltern müssen sich nicht immer wieder neuen Personen öffnen.

 

3.2.1    Aus einem „Tür- und Angelgespräch“ wird ein Extratermin gemacht!

Grundsätzlich werden unsere Bring- und Abholzeiten von einer Mitarbeiterin begleitet. Für uns und für die Arbeit mit den Kindern ist es sehr wichtig zu wissen, was das Kind, die Familie aktuell beschäftigt. Das können freudige Themen wie Nachwuchs sein, aber auch belastende wie Verlust. Um auf die Kinder speziell eingehen zu können, ist es notwendig, dass jedes noch so unbedeutend scheinende Thema bei uns Erzieherinnen angesprochen wird. Oftmals bekommen wir Neuigkeiten beiläufig in der Bring- und Abholzeit mitgeteilt. Diese Dinge werden in unserem Tagesprotokoll notiert, was den Mitarbeiterinnen die Möglichkeit gibt, Themen vom Morgen zur Abholzeit noch einmal aufzugreifen und den Eltern ein Feedback zu geben. Je nach Bedürfnis der Eltern und unserer Einschätzung der Neuigkeit, machen wir anderenfalls einen zeitnahen Termin, um alles in Ruhe besprechen zu können.

Die Eltern haben des Weiteren die Möglichkeit, über unsere Mitarbeiterin im Büro Informationen auszutauschen oder Termine für ein Gespräch zu vereinbaren. Außerdem ist unsere Kita-Leitung während unserer Öffnungszeiten mobil erreichbar. Nach Geschäftsschluss können die Eltern auf unserem Anrufbeantworter eine Nachricht mit Rückrufbitte hinterlassen.

Neben den zweimal jährlich stattfindenden Elternabenden bieten wir zusätzlich ebenfalls zweimal jährlich Elternsprechtage an, in denen ausführlich über den Entwicklungsstand des jeweiligen Kindes berichtet wird.


Die Eltern werden eingeladen und darin unterstützt, das Angebot der Einrichtung aktiv mitzubestimmen/gestalten.

3.3.      Elternarbeit

Unsere Eltern sind zu jeder Zeit bei uns willkommen. Fühlen sich die Eltern gut, geht es auch den Kindern nicht anders. Damit dieses Wohlfühlgefühl auf beiden Seiten anhält, versuchen wir Mitarbeiterinnen unsere Arbeit so transparent wie möglich zu gestalten. Dazu gehört auch die Einbeziehung der Eltern, etwa durch zwei für 12 Monate von der Elternschaft gewählte Elternvertreter und zwei stellvertretende Elternvertreter. In ihr Aufgabengebiet fallen: Weiterleitung von wichtigen Informationen vom Elternabend an nicht anwesende Eltern, Organisation eines Elternstammtisches, Planung, Organisation und Durchführung von Aktivitäten, wie Sommerfest, Adventsbasteln etc., Unterstützung bei der Kita-Reise und den Übernachtungen sowie die Überprüfung der Gruppenkassenführung. In ihrer Funktion als Elternvertreter können sie als Bindeglied zwischen Elternschaft und Einrichtung fungieren.

Aktuelle Informationen können und sollen die Eltern der Elterninfotafel im Eingangsbereich entnehmen. Über alle wichtigen anstehenden Termine und/oder Vorhaben werden sie zusätzlich noch per Elternbrief unterrichtet.

 

3.3.1    Elternabende (spezielle und allgemeine)

Elternabende finden bei uns zweimal im Jahr statt - einmal zu Beginn des Kindergartenjahres (Anfang/Mitte September) und einmal ca. 4 Wochen vor unserer alljährlichen Reise (April/Mai). Auf den Elternabenden findet auch die Wahl der Elternvertreter statt. Alternativ bieten wir Elternnachmittage für die Eltern an, die am Abend nicht die Möglichkeit haben, ihre Kinder betreuen zu lassen. Eine Mitarbeiterin kümmert sich in der Zeit um die Betreuung der Kinder.

Wir legen großen Wert auf die Teilnahme an Elternabenden (wenn möglich mit beiden Elternteilen), weil es aus unserer Sicht eine gute Möglichkeit für die Eltern ist, sich kennenzulernen, weil der Elternabend ein Rahmen für Fragen und Austausch darstellt und weil wir sehen, wie ernst wir - als Einrichtung - und die Betreuung des Kindes genommen werden. Sollten Eltern trotz vorheriger Anmeldung nicht teilnehmen können, sagen diese zuverlässig ab. In den letzten 20 Jahren konnten wir im Durchschnitt eine Teilnahmequote von 85 % bis 90 % verzeichnen.

 

3.3.2    Elternsprechtage

Elternsprechtage bieten einen konzentrierten Austausch über das Kind zwischen Erzieherinnen und Eltern zu einem vereinbarten Termin. Die Elternsprechtage finden pro Kindergartenjahr zweimal verbindlich statt, ein dritter, freiwilliger Termin wird ggf. angeboten. Als Grundlage für die Elterngespräche dienen Beobachtungsbögen, die auf den Protokollbögen des Vorstellungsverfahrens für Viereinhalbjährige aufgebaut sind. Wir haben uns für diese Vorgehensweise entscheiden, um die Eltern von Anfang an mit den Anforderungen, die später an die Kinder bei der Vorstellung in der Schule gestellt werden, vertraut zu machen. Wir bereiten die Eltern sehr einfühlsam auf diese Art der Beurteilung ihrer Kinder vor, da aus unserer Erfahrung aus den letzten Jahren die Begrifflichkeiten wie sehr schwach, schwach usw. Ängste und Ablehnung bei den Eltern hervorrufen. Dies ist kontraproduktiv, wenn es um Empfehlungen für Fördermaßnahmen geht, die gerade in unserem Umfeld häufiger notwendig sind Die Eltern verschließen sich. Da Eltern sich für ihr Kind verantwortlich fühlen, fühlen auch sie sich in diesem Moment benotet. Habe ich bei meinem Kind versagt? Bin ich eine gute Mutter/Vater?

Für die Eltern der Vorschulkinder und der Kinder, für die die Viereinhalbjährigen-Vorstellung ansteht, wird der dritte Gesprächstermin unbedingt empfohlen. Hierbei wird über den Vorschulbericht bzw. den Protokollbogen der Viereinhalbjährigen für die für sie zuständige Schule gesprochen. Die Eltern sind meist gerne bereit, diese zu unterschreiben, was speziell bei Kindern mit „Entwicklungsschwierigkeiten“ ein Schritt in die richtige Richtung ist.

 

3.3.3    Bastelnachmittage

Nicht nur wir Erzieherinnen und die Kinder schmücken und dekorieren die Einrichtung, sondern auch die Eltern. In der Advents-, der Oster- und der Laternelaufzeit bieten wir an Nachmittagen in kleineren Gruppen verschiedene Bastelarbeiten an. Die Kinder basteln je nach Thema mit oder werden in den Räumlichkeiten der „Rasselbande“ betreut.

 

3.3.4    Hilfe bei den Ausflügen, Festen, etc.

Ohne die Hilfe von Eltern sind Ausflüge, Feste etc. gar nicht möglich. Unsere Elternschaft unterstützt uns nach Ankündigung und Absprache in Form von Begleitung und/oder einer helfenden Hand, mit Köstlichkeiten für ein Buffet – hier ermuntern wir die Eltern, gern traditionelle und kulinarische Speisen mitzubringen -, mit Hilfe bei der Organisation von Ausflügen, Festen etc. und/oder mit Spenden jeglicher Art.

-       Wenn ein Kind Geburtstag hat, gestalten wir gemeinsam mit den Eltern das Geburtstagsfrühstück. Hierbei können wir auch zusätzlich durch Vorschläge und Absprachen mit den Eltern auf das Thema „Ernährung/Gesundes Frühstück“ einwirken.

-              Eltern, die mobil sind, unterstützen uns bei unserer alljährlichen Kita-Reise, indem sie die Kinder zum Jugendferienheim hinfahren und auch wieder abholen.

 

3.3.5    Gemeinsame Unternehmungen

-                  Zum Abschluss unserer Kita-Reise finden zusammen mit den Eltern Grillabende statt, teilweise mit Übernachtung der Eltern. Es werden beispielsweise Nachtwanderungen, Langläufe in der Heide, Fußballturniere und eine Schnitzeljagd im Gelände organisiert.

-         Jedes Jahr gehen wir mit den Kindern und Eltern zumeist an einem Wochenendtag in „Das kleine Hoftheater“ zum Weihnachtsmärchen.

 

Bei Bedarf werden individuelle Unterstützungsleistungen oder niedrigschwellige Angebote eingerichtet.

3.4.      Beratungs- und Unterstützungsangebote für die Eltern

Eltern, die nicht lesen können oder nicht deutschsprachige Eltern, werden individuell über die Aushänge an unserer Infotafel unterrichtet. Elternbriefe werden ihnen vorgelesen bzw. übersetzt. Auch hier kommt uns zugute, dass unser Team aus Mitarbeiterinnen verschiedener Nationen zusammengesetzt ist.

Wenn die Eltern Themen, wie z. B. finanzielle oder familiärbedingte Sorgen, haben, bieten wir ihnen schnelle und unkomplizierte Unterstützung durch unsere Verwaltungsmitarbeiterin oder Leitung an. Wir kümmern uns situativ pädagogisch auch um die Eltern und bieten ihnen u. a. Hilfe bei Anträgen allerArt, wie z. B. die Beantragung von Gutscheinen, von Unterstützung aus dem Bildungspaket, bei der Kommunikation mit Behörden, wie dem ASD, der Kindertagesbetreuung, den Schulen etc. an. Wir fungieren als alltäglicher Begleiter für die Eltern, so dass diese lernen, ihren Handlungsalltag zu bewältigen. Somit fühlen sich gerade ausländische, junge oder auch alleinerziehende Eltern in dem für sie teils verwirrenden „behördlichen Dschungel“ nicht mehr so verloren.

 

4.         Sprachbildung und Sprachförderung

Die Sprachförderung basiert auf sorgfältigen Beobachtungen des sprachlichen Entwicklungsstandes der Kinder sowie ihrer Entwicklungsfortschritte. Sie erfolgt alltagsintegriert sowie systematisch und kontinuierlich. Neben speziell auf Sprache konzentrierte Lerneinheiten ist der Kita-Alltag in seiner Gesamtheit darauf ausgerichtet, den Spracherwerb anzuregen und zu fördern.

 

4.1.      Sprachliche Bildung im Kita-Alltag

Auch im Bereich der Sprachförderung wird jedes Kind bei uns da abgeholt, wo es steht. Sprache ist ein fester Bestandteil mit sehr hohem Stellenwert in unserer Einrichtung, sowohl im Krippen- als auch im Elementarbereich, in unseren Wochenplanangeboten, im Morgenkreis, beim Turnen, beim An- und Ausziehen, beim Basteln, am Spielzeugtag, beim Selbstschmierfrühstück usw. Jedes Kind nimmt im Laufe einer Woche vormittags zwischen 10.00 Uhr und 12.00 Uhr im Rahmen unseres Wochenplans (musikalische Frühförderung, Psychomotorik, Joga und Entspannung, verschiedene AG’s) jedes Angebot zur altersspezifischen Förderung wahr. Durch die ständige sprachliche Begleitung der Kinder im Kita-Alltag erhalten alle Rasselbanden-Kinder eine gute Grundförderung ihrer sprachlichen Fähigkeiten und einen großen Wortschatz in vielen verschiedenen Bereichen.

Die gezielte Sprachförderung für Kinder, die einen höheren Bedarf an Sprachförderung haben, findet - auf das Alter und den Entwicklungsstand des Kindes abgestimmt - in Einzelarbeit bzw. in Kleinstgruppen von 2 bis 5 Kindern jeden Tag in der Woche statt. Neben Bilderbuchbetrachtungen, Reimen, Liedern, Spiele, Kreativem und Körpererfahrungen dienen auch themenbezogene Projekte, die die Kinder über mehrere Wochen begleiten, dazu, immer wieder neue Reize zu wecken und zu erleben. So lernen die Kinder die Lust an der Sprache kennen. Dadurch soll auf natürliche Weise die Sprache und der Wortschatz der Kinder wachsen und herausgefordert werden.

Musik begleitet unseren Alltag. Was Lernen durch Musik - bei der täglich auch Instrumente benutzt werden -, Bewegen und Erleben bedeutet, zeigen uns unsere knapp 3-jährigen Kinder, die auf unseren Weihnachtskonzerten bereits Reime und kurze Gedichte vortragen. Unsere als Musikpädagogin (und Konzertpianistin) ausgebildete Erzieherin nimmt sich jeden Tag in unserem Musik- und Theaterraum, der mit einer kleinen Bühne und einem Klavier ausgestattet ist, unserer konzeptionellen Säule Musik an. Ob nun bei der musikalischen Früherziehung, der „Instrumenten-AG“ oder der „Musikalischen Theater-AG“ - die Kinder finden hier den Zugang zur Welt der Musik. Ihnen werden die drei wichtigsten Kriterien der Musik spielerisch beigebracht: der Gesang, das Gehör und der Rhythmus. Durch das Spiel mit den Instrumenten wird bei den Kindern unter anderem das Rhythmusgefühl gefördert. Es werden Verse (Reime) gelernt und verschiedene Kinderlieder gesungen, was das Gedächtnis der Kinder schult. Durch Bewegung und Tanz wird die körperliche Wahrnehmung gesteigert. Die Kinder werden ganzheitlich in einer Zusammenarbeit mit unserer Sprachförderkraft gefördert, denn für das Denken, das Lernen, das Handeln und das Musizieren ist die Schulung aller Sinne ganz wichtig.

Unsere zweite konzeptionelle Säule ist die Bewegung und viel frische Luft. Angebote im Freien, spielerisch vermittelt und mit allen Sinnen erlebt, regen die Kinder zum freien Sprechen an und wecken die Freude daran. Die Aktivitäten werden sprachlich begleitet. Die inhaltlichen Schwerpunkte orientieren sich überwiegend am Alltagsleben der Kinder und an Dingen, die sie umgeben. Ob der Ausflug zum Wochenmarkt oder der Obst- und Gemüseladen um die Ecke … Hier gibt es so vieles zu sehen und kennenzulernen und ganz viel zu erzählen.

Entdeckungsspaziergänge werden zu kleinen Abenteuern, weil es immer etwas zu sehen oder zu finden gibt. Wir besuchen mehrmals wöchentlich die umliegenden Spielplätze, die alle einen eigenen Namen von den Kindern erhalten haben (z. B. „Gelber-Zaun-Spielplatz“ oder „Dreirad-Spielplatz“), den uns so nahe gelegenen „Löwenpark“ (Blohms Park) sowie das Freizeitgelände der Horner Rennbahn. Jede Jahreszeit bietet viele kleine Schätze, die wir häufig einfach nicht sehen oder wahrnehmen. Begeben wir uns jedoch auf Augenhöhe des Kindes, sieht alles um uns herum plötzlich ganz anders aus. Was krabbelt denn da? Oder: Wie viele Punkte hat der Marienkäfer? Wo schlafen die Mäuse? Was raschelt da im Laub? Was wächst da? Und so vieles mehr. All das sind Kinderfragen, die in kleinen Einheiten mit begleitenden Spielen, Liedern, Reimen oder Geschichten aufgegriffen werden. Die Kinder erfahren, dass ihr Sprechen Beachtung findet, was eine bessere sprachliche Ausdrucksfähigkeit fördert. Vor allem schüchterne Kinder werden durch Dinge, die sie interessieren und die ihnen Spaß machen, ganz plötzlich zu aufgeweckten Erzählern. Gleichzeitig üben die Kinder das „Einander-Zuhören“ und das „Aussprechen-lassen-können“.

Alltagsdinge werden in unserer Forscher AG aufgegriffen und ideenreich umgesetzt. Eine Mitarbeiterin ist speziell für dieses Thema geschult und bietet Angebote für alle Kinder an. Es wird alles ausprobiert, von Phantasiegeschichten über das, was die Tiere auf der Wiese erleben oder den Schneemann, wenn die Sonne scheint oder die Schnecke, die sich in ihrem Haus verkriecht und sich einen Tee kocht, weil ihre Fühler frieren, oder über Bewegungsspiele bis hin zu im Takt matschen. Die Kinder sollen Freude an dem haben, was sie erleben. Das ist der Schlüssel zur Sprache.

4.2.      Umsetzung der Sprachförderung

Gemeinsam werden Konzepte erarbeitet. In den Dienstbesprechungen, die alle 2 bis 4 Wochen stattfinden, tauschen sich die Erzieherinnen der einzelnen Fachbereiche aus und entwickeln gemeinsame Themenschwerpunkte, die in allen Bereichen, wie Sprachförderung, Vorschularbeit, Psychomotorik, Joga, Musik etc. aufgegriffen werden. Alle Mitarbeiter haben jederzeit Zugriff auf ausgewählte, geeignete Fachliteratur und stehen im ständigen Austausch in Kurzbesprechungen. Die Leitung steht auch hier täglich für ein Feedback zur Verfügung.

 

Um den spezifischen Förderbedarf bei einzelnen Kindern, die gezielte, intensivierte Sprachförderung benötigen, differenziert genug erfassen zu können, ist eine Sprachstandsfeststellung durchzuführen. Sprachstandsfeststellungen liefern ein genaues Bild von Sprachentwicklungsständen und geben konkrete Hinweise für die Förderung.

4.3.      Sprachstanderhebung

Zur Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Migrationshintergrund verwenden wir den Beobachtungsbogen SISMIK, für deutschsprachige Kinder den Beobachtungsbogen Seldak. Diese werden im Team ausgewertet und gemeinsam werden geeignete Ziele erarbeitet und mit verschiedenen „Übungsformen“ übergreifend in den einzelnen Bereichen umgesetzt.

Wird bei einem Kind z. B. eine Störung in der phonetischen Aussprache wiebeim Schetismus (sch-Laut)oder beim Kappazismus (k-Laut)festgestellt, werden entsprechende Lautübungen durchgeführt sowie die Mundmotorik trainiert. Darüber hinaus wird eine Zusammenarbeit mit den zuständigen Logopäden initiiert.

Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache werden besonders in der Grammatik gefördert. Auch werden Übungen zur Erweiterung des allgemeinen Wortschatzes durchgeführt.

 

Die Förderung der sprachlichen Entwicklung der Kinder muss Bestandteil des Informationsaustauschs und der Zusammenarbeit der pädagogischen Fachkräfte mit den Eltern sein. Die pädagogischen Fachkräfte unterstützen die Eltern darin, auch im Familienalltag sprachförderliche Bedingungen herzustellen.

4.4.      Zusammenarbeit zwischen der Kita und den Familien

Die Zusammenarbeit mit den Eltern basiert auf einer vertrauensvollen und partnerschaftlichen Ebene, die unter Punkt 3 Zusammenarbeit mit Eltern aus unterschiedlichen Kulturen und sozialen Lebenslagen bereits ausführlich beschrieben wurde.

Des Weiteren bekommen die Kinder Übungen mit nach Hause, die mit den Eltern besprochen und von ihnen unterstützend begleitet werden.

 

5.         Netzwerkarbeit

Die Kita verfügt über ein Netzwerk an externen Kooperationspartnern und arbeitet mit anderen in diesem Handlungsfeld tätigen Diensten zusammen.

Die Kita kooperiert auch mit anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen im Stadtteil, um die Bildungs- und Lernprozesse aller Kinder zu bereichern.

5.1.      Kooperationspartner

Aufgrund unserer vertrauensvollen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Eltern ist die Netzwerkarbeit mit externen Kooperationspartnern häufig unkonzipiert und selten notwendig. Wir unterstützen unsere Familien intensiv und unbürokratisch.

 

5.1.1    Externe Kooperationspartner

Sollte externe Unterstützung in einzelnen Familien kontinuierlicher notwendig sein, stellen wir Erstkontakte u. a. zum Jugendamt, ASD, Flehmig-Institut, Sozialpsychatrischen Dienst, Schuldner- und Suchtberatungen, Therapeuten usw. her. Ggf. nehmen wir begleitend an Gesprächen vor Ort teil, um den Eltern Beistand zu leisten. Bei Bedarf bitten wir um Anwesenheit eines Dolmetschers.

Wir unterstützen die Eltern hinsichtlich der Vorsorgeuntersuchungen (U-Heft), indem wir Erinnerungsschreiben herausschicken, wenn Vorsorgeuntersuchungen anstehen. Sollten trotzdem Termine nicht eingehalten worden sein, setzen wir uns mit den zuständigen Kinderärzten in Verbindung, damit die Untersuchungen zum Wohle des Kindes dennoch durchgeführt werden.

 

5.1.2    Kooperationen mit anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen im Stadtteil

 

-           Kulturpalast

           Unsere Kita gehört zu den Strolchereien des Kulturpalastes Billstedt. Unsere für die musikalische Früherziehung zuständigen Mitarbeiterinnen haben sich in Fortbildungen zu Klangstrolch-Lehrerinnen qualifiziert. Die Inhalte werden in der den Kita-Alltag begleitenden musikalischen Früherziehung eingebracht. Zusätzlich werden zweimal jährlich Workshops angeboten. Die Kinder und Eltern erhalten außerdem Zugang zu verschiedenen Veranstaltungen im Kulturpalast. Der Eintritt für die Klangstrolche ist ermäßigt oder sogar kostenlos.

 

-           Horner Bücherhalle

            Über E-Mail werden wir regelmäßig über Veranstaltungen der Bücherhalle Horn informiert. Wir nehmen mit den Kindern altersabhängig an den unterschiedlichsten Veranstaltungen teil.

 

-           Das kleine Hoftheater (unser Evergreen)

          Seit 20 Jahren gehen wir regelmäßig mit den Kindern und häufig auch den Eltern ins Weihnachtsmärchen im Hoftheater. Diese gemeinsamen Aktivitäten finden häufig am Wochenende oder nach Feierabend der Mitarbeiterinnen statt.

 

-          Stadtteilfest Horn

            Sowohl mit unseren Klangstrolchen als auch mit der Kita-Band Metatron treten wir regelmäßig beim Stadtteilfest Horn auf. Diese Auftritte motivieren die Familien, eine solche Veranstaltung zu besuchen und sich dadurch im Stadtteil zu integrieren. Sie werden auf weitere Angebote in ihrem Umfeld aufmerksam und knüpfen Kontakte zu anderen Eltern. Durch die selbst hergestellten T-Shirts laufen „sichtbar“ knapp 40 „Rasselbanden“-Kinder freudig über den Horner Festplatz. Wir sind klein, leben aber durch dieses Event eine starke Gemeinschaft.

 

-           Kids in die Clubs

            Im Rahmen der Aktion „… und los!/Kids in die Clubs“, die u. a. vom Hamburger Sportbund unterstützt wird, haben wir mit dem Sportverein HT16 eine Kooperation geschlossen, so dass uns zu Sonderkonditionen 4 Hallenzeiten zur Verfügung standen. Diese sind im Rahmen der Ganztagsbetreuung an den Schulen bedauerlicherweise weggefallen. Wir hoffen, dass wir dieses Projekt in naher Zukunft wieder aufleben lassen können.

 

            Unsere Krippen-, Elementar- und Vorschulkinder hatten dadurch die einmalige Gelegenheit, bis zu 2 x in der Woche in einer Halle zum Turnen zu gehen. Unter professioneller Anleitung durch mindestens 2 ausgebildete Rasselbanden-Mitarbeiterinnen wurden den Kindern von vertrauten Personen in spielerischer, lockerer Form mit und ohne Gerät die Grundkenntnisse des Turnens vermittelt. Sie haben ausreichend Platz, ihren Bewegungsdrang zu stillen und lernen, ihre motorischen Fähigkeiten zu entwickeln und zu gebrauchen. Durch die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kita gab es die Möglichkeit, das Turnen individueller zu gestalten.

 

          Außerdem konnten wir über mehrere Jahre ein sehr gut besuchtes „Eltern-Kind-Turnen“ anbieten, das immer dienstags in der Zeit von 15.00 bis 17.00 Uhr stattgefunden hat. Es ermöglichte den Eltern – zumeist Müttern – mit ihren Kindern gemeinsam etwas außerhalb der Familienstruktur zu erleben. Dieses war besonders für Frauen aus anderen Kulturen eine gesellschaftliche Erfahrung.

 

-                      Verkehrspolizei/ADAC

    Das Verkehrstraining wird einmal im Jahr für Kinder ab 4 Jahren von der Polizei Hamburg und zusätzlich vom ADAC angeboten. Die Kinder erlernen die wichtigen Grundlagen der Verkehrserziehung. Wie gehe ich richtig über die Straße beim Zebrastreifen, an der Ampel oder auch dann, wenn es keine gekennzeichnete Straßenüberquerung gibt? Wo ist links, wo ist rechts? Worauf muss ich im Straßenverkehr achten? Durch diese Trainings wird das Selbstvertrauen der Kinder gestärkt.


6.         Reflexion im Team

Der Träger schafft die Voraussetzungen dafür, dass die pädagogischen Fachkräfte der Einrichtung die heterogenen Lebenslagen von Kindern und ihren Familien reflektieren.

 

6.1.      Austausch im Team

Die Heterogenität unseres Teams ist die beste Voraussetzung für die Reflexion zur Arbeit mit den Kindern und Familien. Im Alltag werden wichtige Informationen zu den Kindern im Tagesprotokoll notiert, um den Austausch zwischen den Erzieherinnen sicherzustellen. Da wir eine kleine Einrichtung sind, ist bei zeitnahem Handlungsbedarf ein kurzer persönlicher Austausch zwischen den Mitarbeiterinnen stets möglich. Zweimal monatlich (bis zu 6 Stunden im Monat) - bei Bedarf auch häufiger - finden Dienstbesprechungen statt. Hierbei ist der Austausch zwischen allen Fachbereichen, wozu auch der Hauswirtschaftsbereich hinsichtlich Ernährung gehört, jedes Mal fester Bestandteil, ebenso wie die Sprachförderung und der Austausch über die Entwicklung der einzelnen Kinder.

 

Der Träger schafft die Voraussetzungen dafür, dass die pädagogischen Fachkräfte regelmäßig ihre Leistungserwartungen und Haltungen an die Kinder und Familien überprüfen.

6.2.      Austausch mit den Eltern

Die im Tagesprotokoll notierten Informationen zu den Kindern dienen neben dem Austausch zwischen den Erzieherinnen auch der Kommunikation zu und mit den Eltern. Wie unter Punkt 3 Zusammenarbeit mit Eltern aus unterschiedlichen Kulturen und sozialen Lebenslagen erläutert, ist der Austausch mit den Eltern sehr individuell gestaltet. Neben den jährlich 2 x stattfindenden Elternsprechtagen bieten wir den Eltern jederzeit die Möglichkeit für ein persönliches Gespräch.

Außerdem erhalten die Eltern häufig direkt in der Bring- und Abholzeit ein kurzes Feedback, ob bei den Themen, die in einem persönlichen Gespräch erörtert worden sind, eine Weiterentwicklung stattgefunden hat oder noch Bedarf besteht, so dass auch im Elternhaus weiter daran gearbeitet wird.

 

Der Träger schafft die Voraussetzungen dafür, dass die pädagogischen Fachkräfte auf der Grundlage von Beobachtungen und Dokumentationen kontinuierlich die Bedürfnisse und Interessen der Kinder reflektieren und Projekte entwickeln, welche die Kompetenzen und Potentiale aller Kinder fördern.

6.3.      Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung der einzelnen Kinder

Jede Mitarbeiterin hat durch unseren optimalen Betreuungsschlüssel von 1 : 6 in vielen verschiedenen täglichen Bereichen (z. B. bei den Angeboten in unserem Wochenplan) einen guten „Blick“ auf jedes Kind. Da wir keine feste Gruppenstruktur haben, sind die Kinder mit allen Erzieherinnen in Kontakt und haben mehrere vertraute Bezugspersonen. Dieses bringt viele Vorteile mit sich. Jedes Kind kann durch die fachkundige und kompetente Vielfalt von mehreren Mitarbeiterinnen eingeschätzt und angeleitet werden. Das damit verbundene hohe Maß an Austausch und Reflexion zwischen den Mitarbeiterinnen ist durch den täglichen Austausch, das Tagesprotokoll und die Dienstbesprechungen gesichert. Für die Entwicklung des Kindes ist dies optimal, denn es erfährt durch viele „fachliche Blickwinkel“ eine umfassende Unterstützung. Die gezielte Förderung des Kindes ist somit im täglichen Ablauf präsent und kann in den verschiedenen Angebotsebenen schnell und gezielt aufgegriffen und gefördert werden.

 
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